Doch wo liegt der Ursprung dieses Festes? Auf den Trümmern der französischen Revolution ging der Advokatensohn aus Ayaccio auf Korsika, Napoleon Bonaparte, ab 1789 als siegreicher Feldherr empor. Er wurde schließlich allgewaltiger Kaiser der Franzosen und Militärdiktator Europas.
Im Jahre 1796 operierte er erfolgreich in der Poebene gegen Österreich und französische Truppen wurden in Richtung Etschland in Marsch gesetzt, um durch das Pustertal wieder, wie schon 1703, nach Innerösterreich zu gelangen. Damit war der Süden des Landes bedroht. Die Landstände waren sich der Übermacht der Feinde wohl bewusst und bangten nicht nur um die Freiheit Tirols, sondern fürchteten als gläubiges Volk auch die französische Aufklärung mit ihrer religionsfeindlichen Einstellung. Man hatte in Tirol die verschiedenen Phasen der Verfolgung des christlichen Glaubens und der Entchristianisierung in Frankreich ab 1793 vernommen, die mit der Einführung des Revolutionskalenders sowie der Revolutionskulte eingesetzt hatte. Und nun standen diese gottlosen feindlichen Armeen vor den Toren Tirols! In dieser verzweifelten Lage versammelten sich 1796 die Landstände in Bozen und gelobten auf Antrag des Abtes von Stams, Sebastian Stöckl, alljährlich das Herz Jesu Fest feierlich zu begehen, um den Beistand und die Hilfe Gottes zu erlangen.
Bergfeuer sollten in späteren Jahren ein äußerliches Zeichen für Tiroler Treue und Standhaftigkeit sein. Viele Schützenfahnen der folgenden Zeit zeigen bis auf den heutigen Tag auf der einen Seite den Tiroler Adler, auf der anderen im Gedenken und als Erinnerung an das Gelöbnis das Herz Jesu.
Landesfestumzug 2009