Die Klänge der Afinger Böhmischen hallten durch den Wald und kündigten den besonderen Anlass von weitem an: Ein Ort der Erinnerung oberhalb des Waldnerhofs auf Schwarzegg, wo ehemals Kapelle und Sommerfrischhaus standen, wurde feierlich gesegnet. Nur noch Mauerreste und ein Steinhaufen zeugen von den 1801 errichteten Gebäuden, die der damalige Bozner Kooperator Georg Eisenstecken zusammen mit einem Lehrerehepaar errichten ließ. Grundbesitzer war der Mairwirt von Afing, dem auch der Waldnerhof gehörte.
Heimatpfleger Richard Furggler erinnert sich: „Ich bin hier aufgewachsen und schon uns Kindern hatman immer von diesem Sommerfrischhaus und der Kapelle erzählt.“ Jetzt ging er der Geschichte genauer auf den Grund und belebte den Ort neu. Unterstützt wurde Furggler dabei vom Bruder und Grundbesitzer Karl, den Jenesier und Grieser Schützen und dem Heimatpflegeverband.
Der Mauerrest wurde freigelegt, ein Bildstock errichtet und eine Schautafel mit den Informationen zum Ort der Erinnerung angebracht.
Eine Abordnungen der Jenesier und der Grieser Schützenkompanie, der Bürgermeister Paul Romen, Pfarrer Pater Peter, Peter Ortner Obmann des Heimatpflegeverbandes, Landeskommandant Paul Bacher und Fraktionsvorsteher Walter Nikolaus fanden sich im Rahmen der Feier, zu der Jenesier und Sarner im Waldstück nahe der Gemeindegrenze zusammen. Paul Bacher erinnerte auch an Eisensteckens Bruder Josef, den Adjutant und Stellvertreter Andreas Hofers. „Solche Orte der Erinnerung sollen wieder bekannt gemacht werden; erst wenn man die Botschaften kennt, gewinnen sie an Wert“, betonte Peter Ortner. Seinen Dank für das Stück wiedergewonnene Kultur sprach auch Walter Nikolaus aus, bevor Pfarrer Peter Stuefer den Ort der Erinnerung mit dem neuen Wegkreuz segnete.